Digital versus Print ist die Frage

Es ist eine Schlacht, die seit Jahren ausgefochten wird und in deren Verlauf sich die Gemüter immer wieder neu entzünden. Die Frage, ob Printprodukte ausgedient haben und alle Informationen in Zukunft ausschließlich digital festgehalten werden oder eben nicht. Und auch wir können nicht umhin, uns auch einmal zu diesem Thema zu äußern, was im Lokalen Marketing eine größere Rolle spielt. Dann ist aber auch gut.

Inhalt

Gelbe Seiten verschwinden vom Markt

Viele sind der Meinung, dass die guten Gelben Seiten längst ausgesorgt hätten. Aber dennoch müssen auch wir zugeben, dass das traditionsreiche Nachschlagewerk nach wie vor eine nicht zu unterschätzende Rolle – auch im Bereich des Local Marketings – spielt. Sowohl für Unternehmen als auch für all diejenigen, die Unternehmen suchen. Und natürlich auch für Agenturen, die beide Parteien zusammenbringen können.

Dennoch muss ebenso konstatiert werden, dass es der Mix aus offline und online ist, der das Informationspaket für den Kunden erst rund werden lässt. Glaubt man einer Studie von Burke, so benutzen 8 von 10 Kunden ein gedrucktes oder online veröffentlichtes Geschäftsverzeichnis, um Unternehmen zu suchen. Ebenfalls 8 von 10 Personen tun dies zudem mit der konkreten Absicht einer Handlung (Besuch, Anruf, Kauf, …).

Zwischenfazit: der Eintrag in Geschäftsverzeichnisse lohnt in jedem Fall, Ganz gleich, ob er online oder offline erfolgt. Am Besten fahren hier jedoch diejenigen Unternehmen, die beide Wege gehen.

Print oder Online

Dennoch versuchen wir die Pros und Contras in dieser Frage einmal aufzuschlüsseln:

Pro Print

  • physische Interaktion: Studien zeigen, dass der Mensch Informationen und Wissen durch eine physische Interaktion nach wie vor schneller erlangt, als wenn man sich ausschließlich durch Websites klickt, digitale Notizen verfasst oder telefoniert.
  • leichter Zugang: Telefonbücher besitzen einen leichten Zugang, weil die Auflagen hoch und für gewöhnlich kostenlos verfügbar sind. Neue Auflagen erscheinen jährlich und werden zudem meist vorm Haus oder in Geschäften zur kostenfreien Mitnahme angeboten. Kein schlechter Service, wenn man vergleicht wie dürftig oder inkonsistent die Informationslage bei manchen Websites mitunter ist. Auf Fehler in diesem Bereich des Local Marketing haben wir bereits früher ausführlich hingewiesen.

Contra Print

  • Updates. Was einerseits ein Pro ist, kann in einer schnelllebigen Zeit auch ein Nachteil sein, denn kurzfristige oder häufige Änderungen im Informationsbestand eines Unternehmens können in gedruckten Verzeichnissen nicht sofort an Endkunden weitergegeben werden.
  • die Chance, dass man ein Telefon zur Hand nimmt, wenn man in einem gedruckten Verzeichnis etwas gefunden hat ist zwar hoch, nimmt aber auch kontinuierlich ab, wenn man mit dem Telefon selbst schon die gewünschte Information finden kann. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob die Gelben Seiten zu Hause liegen oder nicht.

Pro Digital

  • Interaktivität. Geschäftseinträge bestehen heutzutage nicht mehr nur aus Namen, Adressen und Telefonnummern. Mit Online-Einträgen kann Kunden noch viel mehr geboten werden. Der Verweis auf Websites, zu Coupon-Aktionen, Online-Menüs und so weiter. Das Blättern kann so zum wahren Erlebnis werden.
  • Vertrauen – Bewertungen zu den Geschäftseinträgen geben dem Suchenden einen ersten Überblick über das Unternehmen und die Erfahrungen von bestehenden Kunden
    leicht zu entdecken, leichter Zugang. Eine schnelle und effektive Google-Suche kann lokal extrem viele Informationen zu Tage fördern und so schneller Menschen zusammenführen.
  • Verfolgen und analysieren. Ganz anders als der gedruckte Eintrag kann eine Online-Suche genau zurückverfolgt und analysiert werden. Wie oft oder wann wurde mein Brancheneintrag aufgerufen. Damit kann kein Eselsohr im Branchenbuch mithalten.
  • Zeit sparen – schneller und Einfach Zugriff für den Suchenden
  • Schnell zum Ziel – zu den gefundenen Geschäftsadressen kann per Klick navigiert oder das Unternehmen einfach per Klick angerufen werden

Contra Digital

  • unermüdliche Optimierung. Business-Einträge kann man online auf unzähligen Plattformen machen. Dadurch steigt jedoch auch die Notwendigkeit all diese Plattformen aktuell zu halten und dabei nicht die Übersicht zu verlieren. Präsenzmanagement ist in diesem Zusammenhang ein großes Thema, auf das wir in unserem Beitrag zu den Local Ranking Faktoren 2017 bereits ausgiebig eingegangen sind.

Was ist nun besser?

Wer Geschäftsverzeichnisse nutzt – ganz gleich, ob digital oder gedruckt – hat ein konkretes Ziel. Und es sollte wiederum Ziel eines jeden Unternehmens sein, so breit wie möglich gelistet zu werden. Der Aufwand dafür ist überschaubar und im Hinblick auf den Effekt nicht zu unterschätzen.

Die Antwort auf die Gretchenfrage lautet daher: beides. Beziehen Sie sowohl Print- als auch Online-Einträge in Ihr Marketing ein. Ganz einfach aus dem Grund, um alle nur möglichen Kunden auch wirklich erreichen zu können: Die Kunden im Netz, die vielleicht nicht in der Nachbarschaft wohnen genauso wie die Menschen in der Umgebung, der Stadt, der Kommune, die mitunter vielleicht in traditionellen Nachschlageverzeichnissen blättern. Sie können es schließlich nie genau wissen.

Und wenn Sie branchenspezifische Nachschlagewerke finden, dann nutzen Sie diese gezielt für Ihr Unternehmen – ganz gleich, ob online oder als Print-Version.

Fazit

Noch werden Telefonbücher und Gelbeseiten gedruckt, verteilt und gelesen. Allerdings ist aus dem Trend Online Verzeichnisse ein fester Bestandteil des lokalen Marketings geworden und dieser steht für den Hauptanteil der Suche nach Unternehmensdaten. Online Verzeichnisse bieten viel mehr Möglichkeiten für Dienstleister oder Handel neue Kunden zu finden – deshalb geht unsere Empfehlung klar zu dieses Verzeichnissen. Um sich hier zu behaupten heißt es jedoch alle Einträge kontinuierlich zu pflegen und aktuell zu halten. Um den Aufwand zu reduzieren und sich im lokalen Marketing zu behaupten können Filialisten und Unternehmen mit vielen Standorten nicht mehr auf Präsenzmanagement Software verzichten. Nur so werden die Standortdaten einfach und schnell in alle wichtigen Verzeichnisse sichtbar.

Teilen Sie diese Local News
Daniel Richter

Daniel Richter ist seit 2017 Geschäftsführer DACH beim Experten für Hyperlokales Onlinemarketing, der DAC Group Deutschland GmbH. Zuvor gründete er die adxmedia GmbH, die 2016 an die DAC Group Toronto verkauft wurde. Daniel Richter ist seit 1999 im Onlinemarketing tätig, unter anderem bei Enecto AB und TradeDoubler AB.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.