Trendstarke Bildsprache: So wird lokales Marketing erfolgreich!

Individuelle Bilder statt austauschbarem Stock-Material: Gerade lokale und regionale Anbieter können in ihrem Kundendialog mit einer zeitgemäßen, individuellen Bildauswahl trendstarke visuelle Statements setzen. Wir zeigen, von welchen aktuellen Bildtrends auch das lokale Marketing 2020 besonders profitieren kann. 

Ein hoch ästhetisches Stock-Motiv, perfekt und wunderschön, aber schon gefühlt 100-mal gesehen? Bitte nicht! Ein Autohaus aus Bayern, das die Fahrzeuge vor malerischer Bergkulisse präsentiert? Abgedroschen! Die Craft Beer-Brauerei aus dem hohen Norden, die den hippen Braumeister erwartungsgemäß in friesisch-herbem Freiluftambiente zeigt? Vielleicht doch lieber nochmal brainstormen!

Zunächst – und das gilt allgemein bei der Auswahl von Bildern: Nur mit überraschenden, neuartigen Motiven und einer visuellen Tonalität, die andere Anbieter und insbesondere Wettbewerber nicht bieten, können Marken Aufmerksamkeit in der gewünschten Zielgruppe schaffen. Durch abgegriffene Bildkonzepte hingegen werden Kampagnen völlig austauschbar. 

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Belanglose Bild-Deko vermeiden 

Allzu oft verwenden gerade auch lokale Anbieter aus Zeit- und Kostengründen Fotomaterial von der Stange: der obligatorische Business-Handschlag zwischen zwei Anzugträgern, unsinnige digitale Fantasie-Szenarien mit irgendwelchen Head-up-Displays, das fröhliche Familienfrühstück im Garten. Mit derartiger belangloser Bild-Deko verpassen Unternehmen die Chance, ein trendstarkes visuelles Statement zu setzen.

Denn: Zeigt eine Marke schon aufgrund ihrer Bildsprache ein besonderes „Gesicht“ – und ist dieses Gesicht in kreativer und überraschender Weise auf den jeweiligen lokalen Markt angepasst –, werden die Nutzer dies auch auf das Produkt, die Dienstleistung oder das örtliche Filialangebot des Unternehmens übertragen. Aber: Das Motiv sollte nicht mehr versprechen, als der lokale Anbieter leisten kann. Gerade örtliche Zielgruppen haben ein sehr feines Gespür dafür, wenn Bilder etwas „großartiger“ darstellen wollen, als es eigentlich ist. Die Weitwinkelaufnahme aus der kleinen örtlichen Filiale, die eine gigantische Raumflucht vorgaukelt, wird schnell entlarvt. 

Vertraute Verbindung zwischen Location und Produkt 

Als einen der wichtigsten Bildtrends sieht die Plattform Expert Photography die Verwendung von kräftigen, brillanten Farben. Eine gute Gelegenheit für lokale Anbieter, ihr Geschäftsumfeld oder die Produkte in einem für die Zielgruppen zwar vertrauten örtlichen Ambiente, aber viel spektakulärer als gewohnt im Bild zu inszenieren.

Aber Vorsicht: die Motive nicht überfrachten! Denn – und das ist ein weiterer Trend für 2020: Je ruhiger und markanter der Hintergrund eines Fotos gestaltet ist, desto mehr fokussiert der Betrachter auf das eigentliche Objekt des Bildes. Wenn dieser Hintergrund einen Wiedererkennungswert für lokale Zielgruppen hat – umso besser: Ein stadtbekanntes Graffiti auf einer Hauswand, ein Detail des Bodenmusters in der Fußgängerzone, ein charakteristischer Treppenaufgang an einem öffentlichen Gebäude – all das schafft eine vertraute Verbindung zwischen Produkt und Location und setzt in der allgegenwärtigen Bilderflut ein aufmerksamkeitsstarkes Statement mit Lokalbezug, ohne den Blick zu sehr abzulenken.

Hochkant-Motive und Drohnen-Bilder liegen im Trend

Manchmal ist es auch nur eine kleine Drehung, die den Unterschied macht. Denn ein weiterer wichtiger Trend ist die zunehmende Verwendung von Hochkantformaten. Bislang waren – aufgrund der klassischen Spiegelreflexkameras – querformatige Bildmotive der Standard bei Landschaftsabbildungen, Hochformatfotos insbesondere bei People-Fotografie. Inzwischen haben sich aufgrund der Smartphone-Fotografie die Sehgewohnheiten der Menschen verändert. Tipp: Suchen Sie gezielt Motive aus, die zum angesagten Hochkantformat passen! Oder überraschen Sie Ihre Kunden mit hochformatigen Perspektiven, die bislang nur von Querformatbildern zu sehen waren.

Warum nicht auch aus der Drohnen-Perspektive? Bieten Sie Ihrer Zielgruppe einen bislang unbekannten Blick auf ihre Umgebung. Gerade lokale und hyperlokale Motive aus der Vogelperspektive sind in der Wahrnehmung der Konsumenten noch nicht „verbraucht“ – und bieten zudem hohes Identifikationspotenzial für die Menschen dieser Region. Aber Vorsicht: Nicht überall dürfen Drohnen fliegen und Fotoaufnahmen machen – das sollte natürlich vorher abgeklärt werden.

Dezenter Retro-Look weckt Emotionen

„Walking down memory lane“, sagen Amerikaner, wenn sie auf positive Weise an längst vergangene Tage denken, sinngemäß: schöne Erinnerungen vor dem geistigen Auge Revue passieren lassen. Gerade im regionalen oder lokalen Bereich spielen Aspekte wie Vintage oder Nostalgie eine ganz wichtige Rolle – sei es, wenn ein ortsansässiger Händler auf seine lange Tradition verweist oder ein in der Region verwurzeltes Unternehmen seine profunde, langjährige Erfahrung bei der Herstellung seiner Produkte betont und dies entsprechend auch in Bildern kommuniziert. 

Dabei sollte es aber keineswegs die plakative und optisch schon völlig verbrauchte Sepia-Einfärbung von Bildern sein. Werden die Fotoshootings für die lokale Kampagne von dem Fotografen beispielsweise mit analogem Filmmaterial gemacht, kann allein schon dadurch eine Anmutung entstehen, die für einen sehr dezenten Retro-Charme sorgt und tatsächlich die lokalen Betrachter auf angenehme Weise an frühere Zeiten erinnert – weitaus wirkungsvoller als dies irgendein Filter auf Instagram erzielen könnte.

Echte lokale Typen – und gerne in „Safran“

Für die Bildsprache in lokalen Werbeauftritten kann es zudem sehr glaubwürdig sein, echte Menschen aus der Region mit echten Geschichten zu zeigen. „Gerade durch solche vermeintlich nicht-perfekten Bilder erreichen Marken eine höhere Glaubwürdigkeit, als wenn jedes visuelle Element inszeniert wirkt“, heißt es im Visual Trends Report 2020 der internationalen Fotografen-Community EyeEm. 

Übrigens: Halten Sie bei der Suche nach passenden Motiven im kommenden Jahr Ausschau nach der Farbe Safran – dieses Gelb-Orange ist, so die Trendexperten von Expert Photography, der angesagteste Farbton für 2020. Idealerweise finden Sie in der natürlichen, vertrauten Umgebung Gegenstände und Formen mit dieser Farbe (um genau zu sein: Pantone 14-1064). Oder aber Sie setzen nachträglich mittels Bearbeitung entsprechende Farbakzente. 

Fazit: Wirkungsvolle und kreative Bildsprache …

… ist keine „Rocket Science“! Halten Sie für Ihre lokale Marketingstrategie offenen Blickes Ausschau nach unverbrauchten Motiven – und vermeiden Sie das allzu Naheliegende oder eine Bildsprache, die auch Ihre Wettbewerber nutzen. Sparen Sie nicht bei der Bildauswahl, sondern investieren Sie entweder in einen erfahrenen, trendkundigen Bildexperten, der Sie bei der Fotorecherche unterstützt (es gibt natürlich auch Stock-Fotos, die absolut unverbraucht sind und zudem einen lokalen Bezug bieten), oder in ein eigenes Fotoshooting. So wird Ihre lokale Zielgruppenansprache mit wenigen Handgriffen einzigartig und visuell trendstark!


Über Florian Allgayer 

Florian Allgayer ist Geschäftsführer der Allgayer Media GmbH und begleitet neben renommierten globalen Unternehmen auch regionale Champions in ihrer Unternehmenskommunikation und Pressearbeit. Der Kommunikationsexperte hat zudem mehrere Standardwerke zum Thema Zielgruppenforschung veröffentlicht und ist seit mehr als 20 Jahren Autor unter anderem von W&V mit thematischen Schwerpunkten wie Mediaplanung, Healthcare oder regionales Marketing.

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Daniel Richter

Daniel Richter ist seit 2017 Geschäftsführer DACH beim Experten für Hyperlokales Onlinemarketing, der DAC Group Deutschland GmbH. Zuvor gründete er die adxmedia GmbH, die 2016 an die DAC Group Toronto verkauft wurde. Daniel Richter ist seit 1999 im Onlinemarketing tätig, unter anderem bei Enecto AB und TradeDoubler AB.

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