Mobile-First-Index von Google – jetzt auch in Deutschland

Nach eineinhalb Jahren Test und mehreren Vorankündigungen seit 2016 macht Google seit Ende März nun ernst. Der Suchmaschinen-Matador hat nämlich nun offiziell den so genannten Mobile-First-Index gestartet.  Aber was genau hat es mit dem Mobile-First-Index eigentlich auf sich? Und gibt es noch eine Schonfrist bis man von Google hinten angestellt wird?

Inhalt

Warum die Änderung hin zum Mobile-First-Index?

Der Hauptgrund hierfür ist, dass mittlerweile der globale Großteil an Traffic und Suchanfragen von mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets aus erfolgt. Schon seit 2015 profitieren responsive Webseiten und Inhalte bei der Suche im Internet. Nun geht der Suchanbieter noch einen Schritt weiter und gibt der mobilen Version einer Webseite in seinem generellen Index den Vorrang. Spätestens jetzt ist es somit an der Zeit, sich um eine mobile Version Ihrer Website und um eine generelle responsive Darstellung im Netz zu kümmern und auch Ihr Marketing darauf auszurichten.

Mobile-First-Index: Was genau bedeutet das?

Mit dem Mobile-First-Index von Google wird der mobile Aspekt einer Seite oder eines Inhaltes im Netz zum Hauptindex für die Internetsuche. Nicht mehr die bisher bekannten Desktop-Versionen von Inhalten, sondern die mobile Variante wird ab sofort für die Indexierung durch die Suchmaschine herangezogen. Die Einteilung erfolgt dabei durch einen Google-Bot, der den Mobile-First-Index aus dem Effeff kennt und checkt, ob eine Seite den Kriterien entspricht. Ist dies der Fall, startet der Crawling-Vorgang neu und die bisher indexierte Desktop-Version der Seite wird durch die mobile Variante ersetzt.

Wie läuft das in der Praxis ab? Google wird Seitenbetreiber, deren Webseiten es in den Mobile-First-Index geschafft haben, über die Search-Console informieren. Momentan gibt die Indexierung Webseiten, die noch nicht mobil optimiert sind, noch eine Schonfrist. Aber ab Juli 2018 werden Seiten, die laut Google-Bot zu langsam laden oder nicht mobile optimiert sind, in den Rankings am Desktop UND am Smartphone benachteiligt. Bis dahin kann man also noch verlustfrei nachdenken. Ab Juli 2018 ist jedoch mit deutlichen Nachteilen bei der eigenen Auffindbarkeit zu rechnen. Und wer jetzt denkt, dass Google vielleicht nicht die Hauptrolle spielt und man deshalb nicht so fix nachrüsten bräuchte, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt: Marktanteile von Suchmaschinen in Deutschland.  

Mobile Version vs. Desktop-Version

Welche Kriterien spielen bei der Indexierung mobiler Inhalte eine Rolle? Also: Als Erstes müssen die mobile Version und die Desktop-Version gleiche Inhalte bieten, vergleichbare Links besitzen und Bilder oder Alternative-Tags in beiden Versionen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus spielen die Ladezeiten der Inhalte eine entscheidende Rolle, ob Ihre Seite dem Mobile-First-Index entspricht. Hier zählt: je kürzer die Ladezeit, desto besser. Internetseiten, die ein responsives Design besitzen und für beide Versionen die gleiche URL haben, sind grundsätzlich mobile-ready. Wenn mobile Version und Desktop-Version hingegen separate URLs verwenden, werden Sie damit nicht so gut punkten können.

Ihre Seite ist mobile-ready, wenn:

  • gleiche Inhalte wie auf Desktop-Version darstellen
  • kurze Ladezeiten bieten
  • responsives Design benutzen
  • die gleiche URL wie für Desktop-Version nutzen

Mobiles SEO

Langsam sickert die Nachricht durch: es ist mittlerweile sehr nachteilig den Usern keine mobile Version der eigenen Inhalte anzubieten. Zum einen, weil – wie wie eingangs erwähnt – mobile Anfragen den größten Teil des globalen Traffics ausmachen. Und zum anderen, weil all diese mobilen Anfragen mobil-optimierte Webseiten schlichtweg erwarten. Hier müssen sich also Angebot und Nachfrage begegnen. Responsives Webdesign wird in diesem Zusammenhang die technische Grundvoraussetzung für Erfolg im Internet.

Außerdem müssen Sie auch bedenken, dass die mobile Suche ebenso das Suchverhalten selbst verändert hat. Viele Smartphone-User verwenden beispielsweise die Sprachsuche. Die eigenen SEO-Taktiken sind daher auch speziell für diese Art der Suche zu optimieren. (wie umgreifend dieser Umschwung gerade im Hinblick auf Google ist wird in diesem Beitrag beschrieben: Apples Siri und Spotlight satteln von Bing auf Google um & Aktuelle Voice Search Statistik). Bei mobiler Suche via Sprache gilt generell als Faustregel: Einfache Sprachanfragen sollten einfache Antworten liefern. Die Nutzung von sogenannten Featured Snippets kann dabei sehr vorteilhaft sein. (Was sich genau hinter „Featured Snippets“ verbirgt, wird im kommenden Beitrag geklärt.)

Local SEO & Mobile-First-Index

Die nächste wichtige Komponente ist unser persönlicher Schwerpunkt auf diesem Blog: Local-SEO. Wer nämlich den Mobile First Index für sich nutzbar machen möchte, sollte nicht nur für eine saubere mobile Präsenz, sondern auch für eine stringent gute Vermarktung dieser Präsenz sorgen. Viele der mobilen Suchanfragen haben einen starken lokalen Bezug und erwarten lokale Ergebnisse. Und genau diese Tatsache muss sich auf das Marketing niederschlagen. Vor allem dann, wenn der Mobil-First-Index ab Juli 2018 das Maß der Dinge ist.

Wer seine eigene Seite schon mal testen möchte, dem bietet Google jetzt einen „Mobile-friendly-Test“.

Genaueres können Sie auch noch einmal in der Google-Presseinfo zum Start des Mobile-First-Index nachlesen.

Fazit: Go mobile first!

Hier noch einmal zusammenfassend, was Sie für den Mobile-First-Index wissen sollten:

  • mobil-optimierten Inhalten gibt Google auf Basis des Mobile-First-Index den Vorzug
  • die Indexierung erfolgt durch einen spezialisierten Google-Bot
  • mobile Version und Desktop-Version müssen gleiche Inhalte und URLs haben
  • mobile Seiten brauchen mobiles SEO
  • mobiles Marketing muss seinen Schwerpunkt im lokalen Bereich haben
  • die Sprachsuche sollte dabei berücksichtigt werden
  • ab Juli 2018 ist die Schonfrist rum

 

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Daniel Richter

Daniel Richter ist seit 2017 Geschäftsführer DACH beim Experten für Hyperlokales Onlinemarketing, der DAC Group Deutschland GmbH. Zuvor gründete er die adxmedia GmbH, die 2016 an die DAC Group Toronto verkauft wurde. Daniel Richter ist seit 1999 im Onlinemarketing tätig, unter anderem bei Enecto AB und TradeDoubler AB.

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